Beschwerdebilder

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Die vielen Gesichter der Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit nach dem Essen, Übergewicht wie auch Untergewicht, Müdigkeit, Gelenkschmerzen oder Konzentrationsprobleme sind die wichtigsten Symptome, die auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten (NEM) hinweisen können.

Ursachen und Risikofaktoren von NEM

Die Ursachen von Nahrungsmittelintoleranzen sind genau so vielfältig wie die Symptome und reichen von Defekten der Darmschleimhaut bedingt durch Infekte, Strahlen- oder Chemotherapie, fehlenden Verdauungsenzymen, dem übermäßigen Verzehr bestimmter Lebensmitteln oder solchen mit Zusatz- und Konservierungsstoffen. Teilweise sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch angeboren. Viele Betroffene reagieren bei Stress oder emotionaler Belastung mit einer Verschlechterung ihrer Beschwerden.

Es muss nicht die Suche nach der Nadel im Heuhaufen sein

Hinter den Magen-Darm-Beschwerden können zahlreiche Ursachen stecken – darunter harmlose, aber auch ernste Erkrankungen. Wenn Sie starke, anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden haben, sollten Sie sich für eine Diagnostik entscheiden. Eine Stuhluntersuchung kann Licht in die oft unerklärlichen Beschwerden bringen. Die Kosten werden i.d.R. von den privaten Krankenkassen übernommen.

Eine Intoleranz ist keine Allergie

Sowohl bei einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit als auch bei einer Allergie kommt es zu unerwünschten Reaktionen nach dem Verzehr eines Lebensmittels. Während bei einer Allergie das Immunsystem bestimmte Proteine fälschlicherweise als Feind identifiziert, ist bei einer Unverträglichkeit das Verdauungssystem mit der Aufspaltung und Aufnahme der Nahrung überfordert. Oft ist die Menge entscheidend: Kleine Mengen des unverträglichen Nahrungsmittels werden meist toleriert, größere Mengen bereiten Probleme. Das ist bei einer Allergie ganz anders. Hier genügen Spuren, um manchmal sogar schwere Reaktionen wie Atemnot auszulösen.

 

Glutenunverträglichkeit / Zöliakie

Bei einer Glutenunverträglichkeit reagiert das Immunsystem nach dem Verzehr von Gluten mit einer Entzündung der Schleimhaut des Darms. Noch viel empfindlicher auf die Aufnahme von Gluten reagieren Menschen mit einer Zöliakie. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung und Rückbildung der Darmzotten führt.

Die Symptome einer Gutenunverträglichkeit zeigen sich wie bei den andern Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten als Verdauungsbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerz und weiteren Beschwerden.

Wenn Sie sich fragen, was Gluten ist und in welcher Nahrung Sie Gluten finden?: Gluten ist ein Klebereiweiß, das sich in vielen Getreidesorten befindet. Allem voran im Weizen, aber auch im Dinkel, Roggen und der Gerste. Per Definition findet man Gluten auch in den Urweizenarten Emmer und Einkorn. Jedoch berichten häufiger Patienten, dass sie von den Urweizenarten problemlos viel mehr an Brot und Backwaren verzehren können, als vom Weizen. Als Grund wird eine andere Eiweißsequenz in den alten Getreidesorten vermutet.

Während Zöliakie-Betroffene auf jeden Krümel Getreide achten müssen, ist die Toleranz bei Glutenunverträglichkeit individuell verschieden. Eine Darmsanierung kann die Toleranz erheblich verbessern.

Lactoseintoleranz / Milchzuckerunverträglichkeit

Sie trinken ein Glas Milch, bekommen darauf hin kalten Schweiß und müssen schleunigst auf Toilette. Menschen mit einer Lactoseunverträglichkeit vertragen viele Milchprodukte nicht. Milch, Käse, Sahne, Joghurt oder Quark bereiten also Probleme. Ihnen fehlt ein Enzym – die Lactase – oder das Enzym wird nicht ausreichend davon gebildet. In der Folge kann weniger Lactose abgebaut werden. Der Milchzucker gelangt unverdaut in den Dickdarm und wird dort von den Darmbakterien vergärt. Die gebildeten Gase führen zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfällen.  

Etwa 15% bis 20% der westlichen Bevölkerung leiden unter einer Lactoseintoleranz. Weltweit sind bedeutend mehr Menschen davon betroffen. Meist wird die Intoleranz im Laufe des Lebens erworben, bei einigen wenigen ist die Unverträglichkeit von Milch und Milchprodukten angeboren. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Menschen mit einer Lactoseunverträglichkeit zusätzlich von einer Fructoseintoleranz betroffen sind.

Häufig vergehen Jahre bis die richtige Diagnose gestellt wird, da mitunter auch Reizdarm diagnostiziert wird. Um eine Lactoseunverträglichkeit zu diagnostizieren, kann ein H2-Atemgastest durchgeführt werden. Er ist ein wichtiger diagnostischer Parameter bei unklaren Bauchschmerzen.

Ein erworbener Laktasemangel kann sich aufgrund von bakteriellen Infektionen im Magen-Darm-Trakt, Pilzinfektionen im Darm, durch die wiederholte Gabe von Antibiotika und Zytostatika oder durch andere Erkrankungen im Darm wie Morbus Chron oder einer Zöliakie entwickeln. Nach einer erfolgreichen Sanierung der Darmschleimhaut kann eine Lactoseintoleranz wieder abklingen. Die Darmsanierung ist ein spezieller Sektor in der Naturheilkunde, der einiges an Fachkenntnissen erfordert.

 

 

Histaminintoleranz / Histaminose

Die Symptome einer Histamintoleranz gleichen einer Allergie oder einer Erkältung. Sie treten nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf, wobei die Schwelle bei jedem anders ist. Typischerweise bereiten Tomaten, gereifter Käse, Rotwein, Fisch, Meeresfrüchte, Eiweiß, Sauerkraut, geräucherte Wurst und Fleisch sowie weitere Lebensmittel, die einen Reifeprozess durchlaufen haben, Probleme im Magen-Darm-Trakt. Erste Anzeichen für die Histaminose zeigen sich oft schon nach wenigen Stunden nach dem Verzehr dieser Produkte und sie halten individuell bis zu zwei Tage an. Andererseits gibt es bei einigen Menschen auch histaminbildende Bakterien im Stuhl, die diese Beschwerden verursachen.

Je nach Schwergrad der Erkrankung kann es bei einer Histaminintoleranz auch zu Schwäche und Abgeschlagenheit kommen, die bis hin zur Arbeitsunfähigkeit reicht. Wegen der unspezifischen Symptome ist die Histaminintoleranz nicht leicht zu diagnostizieren. Wiederkehrende Durchfälle und Bauchkrämpfe gehören zu den Leitsymptomen. Einige berichten auch von Herzrasen, plötzlichem Blutdruckabfall, Atemwegsproblemen und vielfach wird ein Zusammenhang mit dem monatlichen Zyklus der Frau berichtet. Das weiblich Geschlechtshormon Östrogen scheint die Beschwerden zu verstärken.

Diagnostik von Histamin

Eine Untersuchung einer Stuhlprobe auf Histamin kann hier Licht ins Dunkle bringen. Im Gegensatz zu einem kompletten Darmprofil ist die selektive Untersuchung auf Histamin im Stuhl relativ kostengünstig. Gerne berate ich Sie zu diesem komplexen Thema.

 

Fructoseintoleranz / Fruchtzuckerunverträglichkeit

Die üblichen Symptome einer Fruchtzuckerunverträglichkeit sind Durchfall, Bauchkrämpfe, übelriechende Blähungen, Übelkeit oder Abgeschlagenheit nach dem Verzehr von Früchten, Fruchtsäften, Marmeladen oder Fruchteis. Wenn Sie schon auf kleine Mengen Fruchtzucker mit Magen-Darm-Beschwerden reagieren, sollten sie wissen, dass auch in Fertigprodukten oft Fruchtzucker versteckt ist.

Der Fruchtzucker (Synonym Fructose) wird bei einer Fructoseintoleranz nicht ausreichend vom Dünndarm aufgenommen und gelangt somit in den Dickdarm. Dort wird die Fructose von Bakterien zu Wasserstoff, übelriechenden Gasen und kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Ob Sie tatsächlich fructoseintolerant sind, zeigt der H2-Atemgastest.

Bei fortgeschrittener und langjähriger Fructoseintoleranz kann es auch zu Veränderungen der Darmflora im Dünn- und Dickdarm kommen. Durch die ständige Reizung leiden auch unsere nützlichen Darmbakterien. Chronische Darmentzündungen können eine Folge sein. Diese wiederum können weitere Intoleranzen oder Mangelsymptome mit sich bringen, da die Nährstoffaufnahme nicht mehr richtig funktioniert.

Fructoseintolerante Menschen sind oft frustriert und glauben, eine gesunde Ernährung mit Obst und Gemüse sei für sie zeitlebens nicht mehr möglich. In vielen Fällen lässt sich mit einer Sanierung der Darmflora die Fructose-Intoleranz jedoch soweit bessern, dass gewisse Fructosemengen wieder vertragen werden.

 

Wenn Sie zu diesem Thema Unterstützung brauchen, erreichen Sie mich über das Kontaktformular auf der Webseite, unter der eMail-Adresse Naturheilraum@web.de oder kommen Sie nach telefonischer Vereinbarung bei mir in Weiden in der Bürgermeister-Prechtl-Straße 42 vorbei.

Zuletzt aktualisiert am 26.09.2022 von Claudia Ritter.

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